Arthrose Hund: Physiotherapie und effektive Übungen für Zuhause

Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen bei Hunden und kann ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Doch keine Sorge, es gibt viele Möglichkeiten, deinem Hund zu helfen und seine Lebensqualität zu verbessern. In diesem Artikel erfährst du, wie Physiotherapie eine wirksame Unterstützung bei der Behandlung von Arthrose sein kann und welche Übungen du zu Hause durchführen kannst.

Was ist Arthrose und wie erkennst du sie bei deinem Hund?

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der sich der Gelenkknorpel allmählich abbaut. Dies kann zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führen. Typische Anzeichen sind:

• Steifheit, besonders nach dem Ruhen
• Lahmheit oder ein veränderter Gang
• Widerwillen gegen Bewegung oder Spiel
• Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, ist es wichtig, dass du einen Tierarzt aufsuchst. Nur so kannst du eine genaue Diagnose erhalten und die beste Behandlung für deinen Hund finden. Hier findest du mehr Infos über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Arthrose bei Hunden. Hier findest du wichtige Infos rund um die sog. Arthrose-Spritze Librela. 

Weitere Tipps habe ich in diesem Beitrag Was hilft bei Arthrose beim Hund? Hausmittel, Tipps & Vorbeugung gesammelt.

Ältere Hunde sind daher besonders anfällig für Arthrose. Besonders häufig betroffen sind die Hüftgelenke (Hüftarthrose / HD), Ellbogengelenke (Ellbogenarthrose / ED) und die Wirbelsäule (Spondylose). Die Anzeichen von Arthrose können schleichend auftreten und werden von Hundehaltern oft als „normale“ Alterserscheinungen abgetan. Daher ist es wichtig, auf Veränderungen im Verhalten und der Beweglichkeit des Hundes zu achten und bei Verdacht auf Arthrose einen Tierarzt aufzusuchen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Lebensqualität des Hundes im Alter deutlich zu verbessern.

Wie kann Physiotherapie deinem Hund bei Arthrose helfen?

Physiotherapie, oder genauer gesagt Sportmedizin und Rehabilitation, spielt eine entscheidende Rolle sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Arthrose bei Hunden. Ich erlebe jede Woche, wie sie dabei hilft, die Beweglichkeit zu erhalten, Schmerzen zu lindern und die Muskulatur zu stärken. 

Manuelle Therapie

Die manuelle Therapie umfasst verschiedene Techniken, die von einem geschulten Therapeuten mit den Händen durchgeführt werden. Dazu gehören sanfte Mobilisationen und Manipulationen der betroffenen Gelenke. Diese Techniken können helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Der Therapeut kann auch Dehnübungen durchführen, um die Flexibilität der Muskeln und Sehnen zu erhöhen.

Massage

Massage kann für Hunde mit Arthrose sehr wohltuend sein. insbesondere auch für die anderen Körperbereiche, die durch die Entlastung der betroffenen Bereich schneller überlastet sind und dann ebenfalls Schmerzen verursachen. Die Massage fördert die Durchblutung, löst Verspannungen und kann das allgemeine Wohlbefinden deines Hundes verbessern. Du kannst sogar lernen, einfache Massagetechniken selbst anzuwenden, um deinen Hund zu Hause zwischen den Behandlungsterminen zu unterstützen.

Elektrotherapie

Verschiedene Formen der Elektrotherapie können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Diese Therapieform verwendet schwache elektrische Impulse, um Schmerzsignale zu unterbrechen und die körpereigene Schmerzlinderung zu fördern. Obwohl es anfangs etwas ungewöhnlich klingen mag, tolerieren die meisten Hunde diese Behandlung gut und ich habe sehr gute Erfahrungen insbesondere bei Arthrose an der Wirbelsäule (Spondylose, Spondylarthrose) gemacht. 

Lasertherapie

Die Lasertherapie ist eine innovative Behandlungsmethode, die zunehmend in der Veterinärmedizin eingesetzt wird. Sie verwendet spezielle Lichtwellen, um die Heilung zu fördern, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Diese sehr sanfte Behandlung verwende ich an jedem Praxistag bei meinem Schmerzpatienten. Besonders bei Hunden mit HD und Hüftarthrose erlebe ich immer wieder tolle Ergebnisse. 

Bewegungstherapie

Eine angepasste Bewegungstherapie ist entscheidend für Hunde mit Arthrose. Sie hilft, die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten, die Muskulatur zu stärken und das Gewicht zu kontrollieren. Meine Patienten, die an Arthrose leiden, dürfen mit ihren Besitzern nicht nur meiner Praxis Übungen durchführen, sondern auch zuhause mit ihren Haltern.

Wärmetherapie und Kältetherapie

Sowohl Wärme- als auch Kälteanwendungen können bei Arthrose hilfreich sein. Wärme kann vor Aktivitäten angewendet werden, um die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Kälte hingegen kann nach Aktivitäten oder bei akuten Schmerzen eingesetzt werden, um Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren. Hier erfährst du mehr.

Hydrotherapie

Hydrotherapie ist eine weitere Option für Hunde mit Arthrose. Das Schwimmen oder Laufen im Wasser entlastet die Gelenke. Der Auftrieb des Wassers reduziert den Druck auf die schmerzenden Gelenke.

Akupunktur

Obwohl nicht im engeren Sinne eine physiotherapeutische Methode, wird Akupunktur oft von Physiotherapeuten angeboten und kann eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung von Arthrose sein. Bei steht die Akupunktur – oft in Kombination mit Osteopathie, Lasertherapie oder Elektrotherapie – bei nahezu jedem Arthrosepatienten an. Durch die Akupunktur schaffe ich es oft schneller, die zeitlichen Abstände zwischen den Behandlungsterminen zu verlängern. 

Vergleich: Arthrose-Behandlung bei Menschen und Hunden

Eine aktuelle Studie aus der Humanmedizin unterstreicht die Wirksamkeit eines strukturierten Behandlungsmodells für Arthrose und wir können wohl annehmen, dass sich einige Erkenntnisse auf Hunde mit Arthrose übertragen lassen. 

Ganzheitlicher Ansatz

Die Studie zeigte, dass ein strukturiertes Modell für die Arthrose-Behandlung, das verschiedene Aspekte wie Aufklärung, Physiotherapie und Bewegung umfasst, zu einer verbesserten Versorgungsqualität und höheren Patientenzufriedenheit führte. Dieser ganzheitliche Ansatz spiegelt genau das wider, was wir Therapeuten für Hunde mit Arthrose empfehlen: eine Kombination aus Aufklärung der Besitzer, physiotherapeutischen Maßnahmen und angepassten Bewegungsübungen.

Bedeutung der Physiotherapie

In der Studie wurden mehr Patienten zur Physiotherapie überwiesen, was zu besseren Ergebnissen führte. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Physiotherapie, die wir auch in der Behandlung von Arthrose bei Hunden betonen. Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl bei Menschen als auch bei Hunden die Beweglichkeit verbessern und Schmerzen reduzieren.

Fokus auf Bewegung und körperliche Aktivität

Die Studie stellte fest, dass mehr Patienten die Empfehlungen für körperliche Aktivität erfüllten. Auch bei Hunden mit Arthrose lege ich großen Wert auf angepasste Bewegung und Übungen, um die Gelenkfunktion zu erhalten und die Muskulatur zu stärken.

Reduzierung von chirurgischen Eingriffen

Interessanterweise zeigte die Studie, dass weniger Patienten zu orthopädischen Chirurgen überwiesen wurden und weniger Gelenkersatzoperationen durchgeführt wurden. Dies deutet darauf hin, dass eine gute konservative Behandlung den Bedarf an chirurgischen Eingriffen reduzieren oder verzögern kann. Auch bei Hunden sollten wir danach streben, durch frühzeitige und umfassende Behandlung die Notwendigkeit von Operationen zu minimieren.

Langfristige Wirksamkeit

Die positiven Effekte der Intervention in der Studie hielten über 12 Monate an. Dies unterstreicht die Bedeutung einer kontinuierlichen, langfristigen Betreuung, die wir Therapeuten auch für Hunde mit Arthrose empfehlen. Eine konsequente Behandlung und Betreuung kann langfristig die Lebensqualität verbessern.

Patientenaufklärung

Die Studie beinhaltete ein Aufklärungsprogramm für Patienten, ähnlich wie ich die Aufklärung von Hundebesitzern als wesentlichen Bestandteil der Arthrose-Behandlung betrachten. Ein gutes Verständnis der Erkrankung und der Behandlungsmöglichkeiten kann zu besseren Ergebnissen führen. 

Diese Parallelen zwischen der Humanmedizin und der Veterinärmedizin bestärken mich in meinem Ansatz zur Behandlung von Arthrose bei Hunden. Sie zeigen, dass ein strukturiertes, ganzheitliches Behandlungsmodell, das Aufklärung, Physiotherapie und angepasste Bewegung umfasst, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden zu besseren Ergebnissen führen kann.

Als Hundebesitzer kannst du aus diesen Erkenntnissen mitnehmen, dass ein umfassender Behandlungsansatz, der verschiedene Therapieformen kombiniert, das Potenzial hat, die Lebensqualität deines Hundes deutlich zu verbessern und möglicherweise sogar die Notwendigkeit von chirurgischen Eingriffen zu reduzieren oder hinauszuzögern.

Wie läuft eine physiotherapeutische Behandlung ab?

Wenn du dich für eine physiotherapeutische Behandlung entscheidest, erfolgt in der Regel zunächst eine gründliche Untersuchung deines Hundes. Selbstverständlich in einem Rahmen, der für deinen Hund noch machbar ist. Dies umfasst eine Beurteilung der Beweglichkeit, der Muskelkraft und des allgemeinen Gesundheitszustands. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Eine typische Behandlungssitzung kann verschiedene der oben genannten Therapien kombinieren. Welche Therapien zum Einsatz kommen entscheide ich von Patient zu Patient in Rücksprache mit dir als Hundehalter. Zum Beispiel könnte eine Sitzung Massage und manueller Therapie beginnen. Anschließend könnten einige gezielte Übungen durchgeführt werden, bevor die Sitzung mit einer Lasertherapie oder Akupunktur abgeschlossen wird.

Ich zeige dir auch gerne Übungen und Techniken, die du zu Hause mit deinem Hund durchführen kannst. Diese Heimübungen sind ein wichtiger Teil der Behandlung und können den Fortschritt erheblich beschleunigen.

Oft können durch die Kombination von Physio, Osteo, Gerätetherapie und Übungen für Zuhause, die Abstände zwischen den Behandlung verlängert werden. Bei mir kommen die an Arthrose erkrankten Hunde ca. alle 3-4 Wochen. Ausnahme: ein Arthrose Schub. Der Fortschritt der Arthrose erfolgt schubweise und wenn wieder ein Schub, sprich ein Zeitraum mit stärkerer Entzündung, folgt, ist phasenweise ein kürzerer Abstand wieder notwendig. Auch in nass-kalten Jahreszeiten braucht es bei manchen Hunden mit Osteoarthritis (Arthrose) intensivere Physiotherapie. 

Was kannst du zu Hause tun?

Neben den professionellen Behandlungen gibt es vieles, was du selbst tun kannst, um deinem Hund zu helfen:

1. Gewichtsmanagement: Halte deinen Hund schlank. Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich.
2. Angepasste Bewegung: Regelmäßige, moderate Bewegung ist wichtig. Vermeide jedoch plötzliche intensive Aktivitäten.
3. Komfortable Umgebung: Sorge für ein weiches, warmes Bett und rutschfeste Böden im Haus.
4. Nahrungsergänzungsmittel: Sprich mit deinem Tierarzt über Ergänzungsmittel wie Glucosamin und Omega-3-Fettsäuren, die die Gelenkgesundheit unterstützen können.
5. Heimübungen: Führe die vom Physiotherapeuten empfohlenen Übungen regelmäßig durch.

Den ausführlichen Blogartikel dazu findest du hier.

Du möchtest deinem Hund auch ein unterstützendes Programm für Zuhause bieten?

Dann sind meine Selbstlern-Online-Kurse genau das Richtige für dich:

Für deinen Hund mit Arthrose findest du im Online-Kurs „Diagnose Arthrose – das kannst du tun“ ein bewährtes Programm.

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Für deinen älteren Hund, deinen Senior gibt es den Online-Kurs „Alte Pfoten, neu erweckt – Hilfe für deinen Hundesenior“.

Welche Übungen kannst du mit deinem Hund durchführen?

Ein wichtiger Teil der physiotherapeutischen Behandlung sind spezielle Übungen, die du auch zu Hause mit deinem Hund durchführen kannst. Diese Übungen helfen dabei, die Beweglichkeit zu erhalten, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern. Hier sind einige Übungen, die ich aus meiner Erfahrung und meinem Wissen heraus für sinnvoll halte:

1. Cavaletti-Training bzw. das Steigen über niedrige Hindernisse

Diese Übung ist hervorragend geeignet, um die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern und die Koordination zu fördern.

So gehst du vor:

1. Stelle 4-5 niedrige Hindernisse auf. Die Höhe sollte etwa auf Höhe des Karpalgelenks (Handgelenk) deines Hundes sein.
2. Die Abstände zwischen den Hindernissen sollten der natürlichen Schrittlänge deines Hundes entsprechen.
3. Führe deinen Hund langsam über die Hindernisse. Achte darauf, dass er jeden Schritt bewusst setzt und nicht springt.
4. Beginne mit wenigen Wiederholungen und steigere langsam die Anzahl, je nachdem wie dein Hund darauf reagiert.

Diese Übung hilft, die Flexion und Extension verschiedener Gelenke zu verbessern und fördert gleichzeitig die Propriozeption (Wahrnehmung der Körperposition im Raum).

Eine Studie aus 2009  hat gezeigt, dass bei dem Laufen über Hindernisse die Beugung in Ellbogen-, Karpal-, Knie- und Sprunggelenken deutlich erhöht ist. Das wiederum fördert die Beweglichkeit der Gelenke und ist sinnvoll im Rahmen einer Arthrose-Therapie. Achte stets darauf, wie sich dein Hund nach der Übung bewegt etc, um ggf. rechtzeitige eine Überforderung zu erkennen.

2. Balanceübungen

Balanceübungen sind fantastisch, um die Rumpfmuskulatur zu stärken und die Gelenkstabilität zu verbessern.

So machst du es:

1. Lass deinen Hund auf einem weichen, leicht instabilen Untergrund stehen. Das kann ein Schaumstoffkissen, eine zusammengerollte Decke oder ein spezielles Balance-Kissen für Hunde (Achtung, es soll nur eine leichte Instabilität gegeben sein!) sein.
2. Ermutige ihn, für 10-30 Sekunden ruhig stehen zu bleiben.
3. Wenn dein Hund sicher ist, kannst du vorsichtig und sanft gegen seine Seiten drücken, so dass er sein Gleichgewicht halten muss.
4. Steigere allmählich die Dauer und die Instabilität der Unterlage..

3. Positionswechsel wie z.B. Sitz-Steh

Positionswechsel, also der Wechsel zwischen den Positionen Sitz, Platz und Steh, sind eine einfache, aber effektive Möglichkeit, deinen Hund in seiner Fitness zu fördern.

Dafür brauchst du kein teures Hundefitness-Equipment, nicht viel Platz und auch nicht viel Zeit. Diese Fitnessübungen sind – gewusst wie – einfach, aber effektiv.

Hier kannst du lernen, wie du mit diesen Positionswechsel und weiteren Fitnessübungen für deinen älteren oder kranken Hund ein strukturiertes Fitnesstraining für deinen Hund aufbauen kannst. 

4. Schwimmübungen

Wenn du Zugang zu einem geeigneten Gewässer oder einem Hundebecken hast, ist Schwimmen eine hervorragende Übung für Hunde mit Arthrose.

So machst du es:

1. Lass deinen Hund langsam ins Wasser gehen.
2. Unterstütze ihn mit einem Schwimmweste.
3. Beginne mit kurzen Einheiten von 5-10 Minuten und steigere die Dauer langsam.
4. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist, da dies die Gelenke belasten kann.

 

Bei allen Übungen gilt: Beobachte deinen Hund genau und höre auf seine Signale. Überforderung kann kontraproduktiv sein. Es ist immer besser, langsam und stetig vorzugehen. Konsultiere vor Beginn eines Übungsprogramms immer einen qualifizierten Hundephysiotherapeuten, um sicherzustellen, dass die Übungen für deinen Hund geeignet sind. Du kannst auch ein Online-Coaching bei mir buchen und wir besprechen, welche Übungen du wie für deinen Hund ggf. anpassen solltest.

Denk daran, dass Konsistenz der Schlüssel zum Erfolg ist. Regelmäßige, maßvolle Übungen können deinem Hund helfen, seine Mobilität zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren. 

Beschäftigungsmöglichkeiten für deinen Hund mit Arthrose

Auch wenn dein Hund an Arthrose leidet, ist es wichtig, dass er geistig stimuliert wird. Mentale Beschäftigung kann nicht nur die Lebensqualität deines Hundes verbessern, sondern auch von körperlichen Schmerzen ablenken. Hier sind einige Ideen für Aktivitäten, die deinen Hund beschäftigen, ohne seine Gelenke zu überlasten:

1. Schnüffelspiele

Schnüffeln ist eine natürliche und entspannende Aktivität für Hunde, die keine große körperliche Anstrengung erfordert.

Schnüffelteppich:

• Verstecke kleine Leckerlis in einem speziellen Schnüffelteppich oder einer gefalteten Decke.
• Lass deinen Hund die Leckereien erschnüffeln.
• Du kannst dies auch im Liegen oder Sitzen durchführen, was besonders schonend für die Gelenke ist.

Suchspiele im Haus:

• Verstecke Leckerlis oder Spielzeuge in verschiedenen Ecken des Raumes.
• Ermutige deinen Hund, sie zu finden.
• Beginne mit einfachen Verstecken und steigere langsam den Schwierigkeitsgrad.

2. Kognitive Spielzeuge

Es gibt viele Spielzeuge, die deinen Hund geistig fordern, ohne ihn körperlich zu überanstrengen.

Interaktive Futterspielzeuge:

• Fülle ein Kong oder ähnliches Spielzeug mit weichem Futter oder Leckerlis.
• Lass deinen Hund das Futter herausholen. Dies kann ihn lange beschäftigen.

Puzzlespielzeuge:

• Es gibt verschiedene Hundepuzzles, bei denen dein Hund Klappen öffnen oder Teile verschieben muss, um an Leckerlis zu kommen.
• Beginne mit einfachen Puzzles und steigere den Schwierigkeitsgrad, wenn dein Hund die Lösung beherrscht.

3. Sanfte Apportierübungen

Apportieren muss nicht anstrengend sein und kann an die Bedürfnisse deines arthritischen Hundes angepasst werden.

So gehst du vor:

1. Wähle ein weiches, leichtes Spielzeug aus.
2. Wähle einen eher weichen griffen Untergrund aus.
3. Wirf es über eine sehr kurze Distanz, vielleicht sogar nur einen Meter weit.
4. Lass deinen Hund es zurückbringen.
5. Wiederhole dies 3-5 Mal oder weniger, je nach Kondition deines Hundes.
6. Achte darauf, dass dein Hund keine abrupten Bewegungen machen muss.

4. Lernspiele

Mentales Training kann sehr befriedigend für deinen Hund sein und erfordert wenig körperliche Anstrengung.

Neue Tricks beibringen:

• Bringe deinem Hund sanfte Tricks bei, wie „Pfote geben“, „Winken“ oder verschiedene Gegenstände zu benennen.
• Halte die Trainingseinheiten kurz (5-10 Minuten) und mache mehrere über den Tag verteilt.
• Achte dabei, auf ggf. nötige Anpassungen.

Targettraining:

• Bringe deinem Hund bei, mit seiner Nase oder Pfote ein Ziel (z.B. einen Stick oder deine Hand) zu berühren.
• Dies kann zu verschiedenen Tricks ausgebaut werden und fördert die Konzentration.

Professionelle Unterstützung für Übungen und Beschäftigungsmöglichkeiten

Bei all diesen Aktivitäten ist es wichtig, dass du die Signale deines Hundes beachtest. Wenn er Anzeichen von Müdigkeit oder Unbehagen zeigt, beende die Aktivität und lass ihn sich ausruhen. Jeder Hund ist anders, also experimentiere vorsichtig, um herauszufinden, welche Beschäftigungen deinem Hund am meisten Freude bereiten, ohne ihn zu überfordern.

Denk daran, dass diese mentalen Aktivitäten eine wunderbare Ergänzung zur physiotherapeutischen Behandlung und den körperlichen Übungen sind. Sie helfen deinem Hund, aktiv und engagiert zu bleiben, auch wenn seine körperlichen Fähigkeiten eingeschränkt sind. 

Möchtest du Unterstützung für Übungen oder Beschäftigungsmöglichkeiten für deinen Hund, kontaktiere mich gerne.

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Begriffserklärungen:

Neben der allgemeinen Arthrose gibt es verschiedene spezifische Formen, die jeweils bestimmte Gelenke betreffen. Hüftarthrose (HD) und Ellbogenarthrose (ED) sind häufige Erkrankungen, die zu Lahmheit und Schmerzen in den Hinter- bzw. Vorderbeinen führen. Spondylose bezeichnet degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen können. Arthritis ist ein Oberbegriff für entzündliche Gelenkerkrankungen, zu denen auch die Arthrose gehört. Gelenkverschleiß, Knorpelschaden und Gelenkentzündung sind weitere Begriffe, die im Zusammenhang mit Arthrose verwendet werden und die Degeneration des Gelenkknorpels und die damit verbundenen Entzündungsreaktionen beschreiben. Die Behandlung dieser spezifischen Formen von Arthrose kann neben Physiotherapie auch Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und in manchen Fällen chirurgische Eingriffe umfassen. Je nach Schweregrad und Lokalisation der Arthrose wird der Tierarzt einen individuellen Behandlungsplan für den betroffenen Hund erstellen.

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Quellen u.a.: 

https://vet-magazin.de/wissenschaft/kleintiermedizin/hundemedizin/physiotherapie-arthritische-vierbeiner.html

https://www.tieraerzteverlag.at/vetjournal/arthrose-beim-geriatrischen-hund

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20594074/

https://www.oarsijournal.com/article/S1063-4584(20)30751-2/fulltext