Im ersten Teil unseres Hundemassage-Leitfadens haben wir die Grundlagen der Massage für Hunde beleuchtet und ihre vielfältigen Vorteile kennengelernt. Aufbauend darauf wollen wir uns nun ganz konkret mit der praktischen Anwendung befassen.
Dieser zweite Artikel bietet dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der du lernen kannst deinen Hund zu massieren und deinem Liebling durch gezielte Griffe und Techniken Erleichterung verschaffen kannst. Du erfährst, wie du eine entspannende Massage in deinen Alltag integrierst und welche Punkte es dabei zu beachten gilt.
Bitte bedenke: Hundemassage durch den Besitzer kann eine wertvolle Ergänzung zur professionellen Behandlung durch einen Tierarzt oder Tierphysiotherapeuten sein, ersetzt diese aber nicht. Bei akuten Beschwerden oder Unsicherheiten solltest du immer den Rat eines Experten einholen.
Inhaltsverzeichnis:
- Die richtige Vorbereitung
- Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Spezifische Massagetechniken
- Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
- Regelmäßige Hundemassage
- Fazit & Download
Eine kurze Rückschau auf den ersten Teil, warum Massage bei Hunden sinnvoll ist:
Die vielfältigen Vorteile der Hundemassage
Hundemassage bietet zahlreiche gesundheitliche und physiologische Vorteile:
- Förderung der Durchblutung und Stoffwechselaktivität
- Lösung von Verspannungen und Verklebungen im Muskel- und Bindegewebe
- Unterstützung bei der Behandlung von Gelenk- und Muskelerkrankungen wie Arthrose
- Reduktion von Stress und Förderung der Entspannung
- Stärkung der Mensch-Hund-Beziehung
- Unterstützung bei der Rehabilitation nach Operationen oder Verletzungen
- Leistungsoptimierung bei Sporthunden und im Hundesport
- Vorbeugung von Muskelschwund und Sehnenentzündungen
- Linderung bei rheumatischen Beschwerden
Wusstest du, dass Massagen auch bei Arthrose helfen können? Regelmäßige Massagen können die Durchblutung fördern, Muskeln lockern und Schmerzen lindern. Erfahre in unserem Artikel Arthrose Hund: Symptome früh erkennen, behandeln & vorbeugen mehr darüber und wie du deinem Vierbeiner mit gezielten Maßnahmen helfen kannst.
Kommen wir nun zur Praxis:
Die Arten der Hundemassage: Von Wellness bis Therapie
Je nach Zielsetzung unterscheiden wir verschiedene Arten der Hundemassage:
- Wellness-Massage: Zur allgemeinen Entspannung und Förderung des Wohlbefindens
- Sportmassage: Zur Vorbereitung auf und Regeneration nach sportlichen Aktivitäten
- Therapeutische Massage: Zur Unterstützung bei der Behandlung von Erkrankungen oder Verletzungen
- Lymphdrainage: Zur Förderung des Lymphflusses und Reduktion von Schwellungen
- Aufwärm-Massage: Speziell vor sportlichen Aktivitäten oder Hundesport
1. Die richtige Vorbereitung: Optimale Bedingungen für die Hundemassage
Eine sorgfältige Vorbereitung ist essenziell für eine effektive Hundemassage! Die folgenden Punkte solltest du besonders beachten:
Hunde-Massage Vorbereitung
- Wähle einen ruhigen, warmen Ort, frei von Ablenkungen
- Sorge für eine rutschfeste, bequeme Unterlage:
- Wolldecke: Bietet Wärme und Komfort
- Yogamatte: Gewährleistet Stabilität und leichte Polsterung
- Festes Bodenkissen: Sorgt für Komfort und Isolation vom Boden
- Bevor du beginnst: Atme selbst ruhig und tief, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen – Hunde reagieren sensibel auf die Stimmung ihrer Halter
- Bereite deinen Hund mit sanften Berührungen auf die Massage vor
Verspannungen beim Hund erkennen
Bevor du mit der Massage beginnst, ist es wichtig, mögliche Verspannungen zu identifizieren:
- Taste den Körper deines Hundes vorsichtig ab, um Unterschiede in der Muskulatur, Verspannungen oder schmerzhafte Stellen zu erkennen.
- Achten dabei auf Verhaltensänderungen wie:
- Vermeidung bestimmter Bewegungen
- Ungewöhnliche Körperhaltung
- Reaktionen auf Berührungen in bestimmten Bereichen
Wenn dich das Thema Schmerzen und Auffälligkeiten erkennen näher interessiert, empfehle ich dir meinen entsprechenden Online-Workshop. In diesem Workshop lernst du einfache Techniken, um bei deinem Hund frühzeitig Schmerzen und Auffälligkeiten erkennen zu können.
Hilfsmittel für die Hundemassage
Bei der Massage können diese Hilfsmittel nützlich sein (sind aber kein Muss):
- Massagehandschuh: Ideal für gleichmäßige Druckverteilung und zur Stimulation der Durchblutung
- Igelball: Hervorragend zur Lockerung der Muskulatur und zur Förderung der Durchblutung
- In Kombination mit Aromatherapie können bestimmte Duft-Öle zur Entspannung verwendet werden (unbedingt vorher auf Verträglichkeit testen)
Eine gründliche Vorbereitung schafft optimale Voraussetzungen für eine effektive und angenehme Hundemassage-Sitzung.
2. Schritt-für-Schritt-Anleitung: Eine einfache Entspannungsmassage für Hunde
Diese grundlegende Massage-Routine kannst du zu Hause durchführen, um deinem Hund Entspannung und Wohlbefinden zu schenken. Die empfohlene Dauer für eine Gesamtmassage beträgt 15-20 Minuten (am Anfang sind auch 5 bis 10 Minuten schon sehr gut), abhängig von der Größe des Hundes und seiner Toleranz. Führe, sofern dein Hund es gut verträgt, die Massage idealerweise 2-3 Mal pro Woche durch, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
a) Hunde-Massage: Nacken und Schultern
- Beginne am Hinterkopf mit sanften Effleurage-Bewegungen (lange, streichende Bewegungen).
- Streiche sanft bis zu den Schultern, dabei den Druck leicht erhöhen.
- Führe kreisende Petrissage-Bewegungen (sanftes Kneten) entlang der Muskelstränge aus.
- Achte besonders auf den Übergang zwischen Schädel und erstem Halswirbel, hier befinden sich oft Verspannungen.
b) Hunde-Massage: Rücken
- Streiche mit flachen Händen beidseitig der Wirbelsäule vom Nacken bis zum Rutenansatz (Effleurage).
- Verwende anschließend leichte Knetbewegungen (Petrissage) und Zirkelungen, um die Rückenmuskulatur zu lockern.
- Achte darauf, nicht direkt auf die Wirbelsäule zu drücken, sondern die Muskeln daneben zu bearbeiten.
- Bei größeren Hunden kannst du sanfte Friktion-Bewegungen (kreisende Reibungen) mit den Fingerspitzen entlang der Wirbelsäule anwenden.
c) Hunde-Massage: Läufe und Pfoten
Vorder- und Hinterläufe:
- Streiche sanft von oben nach unten an jedem Bein (Effleurage).
- Massiere dann vorsichtig die Muskulatur mit Knetbewegungen (Petrissage) und/oder Zirkelungen.
- Achte besonders auf die großen Muskelgruppen an Ober- und Unterschenkel.
- Bei den Vorderläufen widme dich auch dem Schulterbereich.
- Vorsicht an den Gelenken: Hier nur sehr sanft streichen, nicht kneten.
Pfoten:
- Massiere sanft die Ballen mit kreisenden Bewegungen.
- Streiche vorsichtig durch die Zehenzwischenräume.
- Diese Massage kann besonders bei älteren Hunden oder Hunden mit Zehengelenks-Arthrose wohltuend sein.
d) Hunde-Massage: Kopf
- Streiche sanft über Stirn und Wangen.
- Massiere vorsichtig die Basis der Ohren mit kreisenden Bewegungen (Ohrenkneten).
- Streiche sanft über den Nasenrücken.
- Achte auf die Reaktion deines Hundes, nicht alle mögen Berührungen am Kopf.
e) Abschluss
- Streiche zum Schluss nochmal sanft mehrmals über den ganzen Körper (Effleurage).
- Diese abschließenden Streichungen helfen, die Massage ausklingen zu lassen und den Hund zu beruhigen.
Beachte stets die Reaktionen deines Hundes und passe die Intensität entsprechend an. Zeichen von Entspannung sind: geschlossene Augen, tiefer Atem, entspannte Muskulatur. Bei Anzeichen von Unbehagen (Anspannen, Knurren, Zähne zeigen, Wegdrehen) unterbreche die Massage sofort.
3. Spezifische Massagetechniken bei Schmerzen und Verspannungen des Hundes
Während die allgemeine Entspannungsmassage für das Wohlbefinden deines Hundes förderlich ist, erfordern spezifische Schmerzen oder Verspannungen gezielte Techniken. Diese Massagegriffe können bei bestimmten Problemzonen zusätzliche Linderung verschaffen. Du solltest aber eher die Grundlagen gelernt haben, bevor du dich mit weiterführenden Anwendungen beschäftigst.
Die Massage ersetzt weder eine Diagnose beim Tierarzt, noch die Therapie bei einem Physiotherapeuten und Osteopathen. Sie ist jedoch eine gute Möglichkeiten, um deinen Hund zwischen den Terminen kontinuierlich zu unterstützen.
3.1. Hüfte: Sanfte Mobilisation für verbesserte Bewegungsfreiheit
Symptome:
- Schwierigkeiten beim Aufstehen
- Steifheit im hinteren Bereich
- Schonhaltung des betroffenen Beines
- Verminderte Aktivität oder Spielfreude
Geeignete Techniken:
- Kreisende Effleurage: Mit flacher Hand und leichtem Druck kreisende Bewegungen um das Hüftgelenk ausführen. Dies fördert die Durchblutung und löst oberflächliche Verspannungen.
- Punktuelle Zirkelungen: Mit den Fingerspitzen sanfte, kreisende Bewegungen an den Ansatzstellen der Hüftmuskulatur durchführen.
Wirkung: Fördert die Durchblutung, löst Verspannungen im Hüftbeuger (M. iliopsoas) und kann die Beweglichkeit im Hüftgelenk verbessern. Besonders hilfreich bei Arthrose oder Hüftdysplasie.
Häufigkeit: 2-3 Mal wöchentlich für 5-10 Minuten, je nach Toleranz des Hundes.
3.2. Ellenbogen: Verklebungen lösen und Gelenkbeweglichkeit fördern
- Lahmheit
- Schmerzempfindlichkeit am Ellenbogen
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Vorderbeins
- Verdickung des Ellenbogengelenks
Geeignete Techniken:
- Längsstreichungen (Effleurage): Vom Schulterblatt bis zur Pfote streichen, um die Durchblutung zu verbessern und oberflächliche Verspannungen zu lösen.
- Passive Bewegungen: Den Ellenbogen vorsichtig beugen und strecken. Dabei den schmerzfreien Bewegungsumfang des Hundes beachten und nicht forcieren.
- Zirkelungen: Mit den Fingerkuppen kleine, kreisende Bewegungen um das Ellenbogengelenk ausführen, um tiefer liegende Verklebungen zu lösen.
Wirkung: Kann Verwachsungen im Gewebe um die Sehnen herum lösen, die Beweglichkeit des Gelenks verbessern und Schmerzen lindern.
Häufigkeit: 3-4 Mal wöchentlich für 3-5 Minuten pro Ellenbogen.
3.3. Rücken: Muskelverspannungen lösen und Wirbelsäulenmobilität fördern
Symptome:
- Steifer Gang
- Empfindlichkeit bei Berührung im Rückenbereich
- Buckelhaltung oder Senkrücken
- Widerwillen gegen Berührungen am Rücken
Geeignete Techniken:
- Parallele Streichungen (Effleurage): Beidseitig der Wirbelsäule von cranial nach caudal (vom Kopf Richtung Rute) streichen, um die paravertebrale Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.
- Knetungen (Petrissage): Mit Daumen und Zeigefinger sanft die Rückenmuskulatur (M. longissimus dorsi) kneten.
- Zirkelungen: Mit den Fingerkuppen kreisende Bewegungen neben der Wirbelsäule entlang durchführen, um Verspannungen im tieferen Gewebe zu lösen.
- Tapotement: Sanftes Klopfen oder Hacken entlang der Rückenmuskulatur zur Stimulation und Durchblutungsförderung.
Wirkung: Löst Muskelverspannungen, kann leichte Blockaden im Bereich der Wirbelsäule lösen, verbessert die Durchblutung und kann Schmerzen reduzieren.
Häufigkeit: 2-3 Mal wöchentlich für 10-15 Minuten, die gesamte Rückenpartie bearbeitend.
Hundemassage bei Sport und Aufwärm-Massage
Für Hunde, die regelmäßig Sport treiben oder an Hundesportveranstaltungen teilnehmen, kann eine spezielle Aufwärm-Massage vor der Aktivität sehr nützlich sein:
- Kräftige Streichungen zur Erwärmung der Muskulatur
- Knetungen zur Förderung der Durchblutung
- Besondere Aufmerksamkeit auf die Bereiche, die bei der jeweiligen Sportart besonders beansprucht werden
Diese Aufwärm-Massage sollte etwa 5-10 Minuten vor der sportlichen Aktivität durchgeführt werden und hilft, das Verletzungsrisiko zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Das Tempo der Massage ist dabei deutlich höher als bei einer Entspannungsmassage. Der Kreislauf soll angeregt werden, die Muskulatur erwärmt werden.
4. Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Obwohl Hundemassage viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es Situationen, in denen sie kontraindiziert ist oder besondere Vorsicht erfordert. Als verantwortungsbewusster Hundehalter ist es wichtig, dass du diese Umstände kennst und im Zweifelsfall immer einen Tierarzt konsultierst.
Absolute Kontraindikationen
In folgenden Fällen solltest du auf eine Massage vollständig verzichten:
- Akute Verletzungen oder Entzündungen:
- Beispiele: Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, offene Wunden
- Grund: Massage kann die Heilung beeinträchtigen und Schmerzen verstärken
- Fieber:
- Symptome: Erhöhte Körpertemperatur, Lethargie, verminderter Appetit
- Grund: Fieber ist ein Zeichen für eine systemische Infektion; Massage könnte diese verschlimmern
- Tumore oder Neoplasien:
- Vorsicht bei undiagnostizierten Schwellungen oder Knoten
- Grund: Massage könnte das Tumorwachstum oder die Metastasierung fördern
- Ausnahme: Nur nach ausdrücklicher Freigabe durch den Tierarzt
- Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
- Symptome: Kurzatmigkeit, Husten, verminderte Belastbarkeit
- Grund: Massage kann den Kreislauf belasten und zu Komplikationen führen
- Akute Hauterkrankungen:
- Beispiele: Offene Wunden, Hautinfektionen, starker Parasitenbefall
- Grund: Erhöhtes Infektionsrisiko und mögliche Verschlimmerung der Hautprobleme
- Trächtigkeit:
- Besonders im ersten Trimester und kurz vor der Geburt
- Grund: Risiko von Fehlgeburten oder vorzeitigen Wehen
- Ausnahme: Spezielle pränatale Massagen nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt
Relative Kontraindikationen
In diesen Fällen ist besondere Vorsicht geboten und eine Absprache mit dem Tierarzt erforderlich:
- Chronische Erkrankungen:
- Beispiele: Arthrose, Spondylose, chronische Niereninsuffizienz
- Anpassung: Sanfte Techniken, verkürzte Massagedauer
- Neurologische Erkrankungen:
- Beispiele: Bandscheibenvorfall, degenerative Myelopathie
- Anpassung: Fokus auf schmerzfreie Bereiche, sehr sanfte Berührungen
- Alter und Gebrechlichkeit:
- Bei sehr alten oder geschwächten Hunden
- Anpassung: Kürzere, sanftere Massagen mit häufigen Pausen
Worauf du unbedingt achten solltest!
- Zustimmung des Hundes: Beobachte die Körpersprache deines Hundes. Zeigt er Anzeichen von Unbehagen, unterbreche die Massage.
- Angemessener Druck: Beginne immer mit sanftem Druck und steigere diesen langsam. Achte auf die Reaktionen deines Hundes.
- Hygiene: Wasche deine Hände vor und nach der Massage. Halte die Massageumgebung sauber.
- Regelmäßigkeit: Für optimale Ergebnisse solltest du die Massage regelmäßig durchführen, aber nicht übertreiben.
- Kenntnisse der Anatomie: Mache dich mit der Anatomie des Hundes vertraut, um empfindliche Bereiche zu kennen und zu respektieren.
- Dokumentation: Notiere Auffälligkeiten oder Veränderungen, die du während der Massage bemerkst.
Hundemassage nach Operationen
Massage kann ein wertvoller Teil der Rehabilitation nach Operationen sein, erfordert jedoch besondere Vorsicht:
- Zeitpunkt: Warte, bis die Wundheilung abgeschlossen ist und der Tierarzt die Freigabe erteilt.
- Technik: Beginne mit sehr sanften Berührungen und steigere die Intensität langsam über mehrere Sitzungen.
- Fokus: Konzentriere dich zunächst auf die nicht operierten Bereiche, um Verspannungen zu lösen, die durch Schonhaltungen entstanden sind.
- Narbenbehandlung: Nach vollständiger Wundheilung kann eine vorsichtige Narbenmassage die Heilung unterstützen und Verklebungen vorbeugen.
- Überwachung: Achte besonders auf Anzeichen von Schmerzen oder Unbehagen und brich die Massage bei Bedarf sofort ab.
Lass dir am Besten die passende Technik von einem Hundephysiotherapeuten zeigen, um eine sinnvolle Massage Post-OP zu gestalten.
Warnsignale während der Massage
Beobachte deinen Hund während der Massage aufmerksam. Folgende Anzeichen signalisieren Unwohlsein oder Schmerz:
- Verhaltensänderungen: Plötzliche Unruhe, Aggressivität, Rückzugsverhalten
- Körperliche Reaktionen: Zittern, verstärktes Hecheln, Speicheln, Muskelanspannung
- Lautäußerungen: Winseln, Jaulen, Knurren
- Physiologische Zeichen: Erhöhte Atemfrequenz, deutlich spürbarer Herzschlag
Richtige Reaktion bei Problemen
Wenn du eines dieser Warnsignale bemerkst:
- Beende die Massage sofort.
- Gib deinem Hund Raum und Zeit, sich zu beruhigen.
- Überprüfe, ob äußerliche Verletzungen oder Schwellungen sichtbar sind.
- Kontaktiere bei anhaltenden Problemen oder Unsicherheit deinen Tierarzt oder Therapeuten.
5. Regelmäßige Hundemassage: Schlüssel zu langfristigem Wohlbefinden
Die Integration regelmäßiger Massagen in den Alltag deines Hundes kann dessen Gesundheit und Lebensqualität signifikant verbessern. Um die positiven Effekte der Hundemassage voll auszuschöpfen, ist Kontinuität der Schlüssel – zudem hilft es beim Lernen der richtigen Griffe und Techniken.
Vorteile regelmäßiger Hundemassage
- Verbesserung der Durchblutung: Fördert die Nährstoffversorgung der Gewebe und den Abtransport von Stoffwechselprodukten.
- Stärkung des Immunsystems: Unterstützt die Lymphzirkulation und damit die körpereigenen Abwehrkräfte.
- Schmerzlinderung: Hilft bei der Reduktion chronischer Schmerzen, insbesondere bei Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie.
- Stressabbau: Regelmäßige Berührungen senken den Cortisolspiegel und fördern die Ausschüttung von Oxytocin.
- Verbesserung der Beweglichkeit: Löst Verspannungen und erhöht die Flexibilität der Gelenke.
- Förderung der Mensch-Hund-Bindung: Intensiviert die emotionale Verbindung zwischen dir und deinem Hund.
Empfehlungen zur Häufigkeit und Dauer
- Häufigkeit: Idealerweise 2-3 Mal pro Woche
- Dauer: Je nach Größe des Hundes und Toleranz 10-20 Minuten pro Session
- Zeitpunkt: Vorzugsweise nach körperlicher Aktivität oder am Abend zur Entspannung
Integration in den Alltag
- Post-Spaziergang-Ritual: Verbinde die Massage mit Kuscheleinheiten nach dem Spaziergang. Dies fördert die Regeneration und vertieft die Bindung.
- Abendliche Entspannung: Nutze ruhige Momente am Abend für eine kurze Massage-Session. Dies kann die Schlafqualität deines Hundes verbessern.
- Feste Massage-Zeiten: Etabliere regelmäßige Termine, um eine Routine zu schaffen. Dein Hund wird diese speziellen Momente bald erwarten und genießen.
- Vor sportlichen Aktivitäten: Eine kurze Aufwärmmassage vor intensiver körperlicher Aktivität kann das Verletzungsrisiko reduzieren.
Tipps zur Verbesserung deiner Massagetechnik
- Beobachte die Reaktionen: Achte auf die Körpersprache deines Hundes, um die Techniken anzupassen.
- Variiere den Druck: Experimentiere mit unterschiedlichen Druckintensitäten, um die optimale Wirkung zu erzielen.
- Bilde dich weiter: Erwäge die Teilnahme an Workshops oder Online-Kursen zur Hundemassage (s. mein Online-Workshop „Massage am eigenen Hund“)
- Nutze Hilfsmittel: Massagehandschuhe oder -rollen können die Effizienz deiner Massage steigern.
Wichtiger Hinweis
Die Massage durch dich als Besitzer kann eine wertvolle Ergänzung zur professionellen Behandlung sein, ersetzt diese aber nicht. Bei akuten Beschwerden, chronischen Erkrankungen oder Unsicherheiten solltest du immer einen Tierarzt oder zertifizierten Tierphysiotherapeuten konsultieren.
Fazit: Langfristige Vorteile der regelmäßigen Hundemassage
Mit etwas Übung und Hingabe wird die Hundemassage zu einem festen und wertvollen Bestandteil eurer gemeinsamen Zeit. Die regelmäßige Anwendung kann nicht nur akute Beschwerden lindern, sondern auch präventiv wirken:
- Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und Vitalität
- Frühzeitiges Erkennen von Veränderungen oder Problemen
- Verlangsamung altersbedingter Abbauprozesse
- Steigerung der Lebensqualität und des Wohlbefindens
Indem du deinem Hund regelmäßige Massagen schenkst, investierst du in seine Gesundheit, sein Wohlbefinden und letztlich in die Qualität und möglicherweise sogar die Länge seines Lebens. Diese gemeinsamen Momente der Entspannung und Zuwendung werden nicht nur das physische, sondern auch das emotionale Band zwischen dir und deinem Hund stärken.
Ich hoffe, der Leitpfaden hat Dir geholfen, besser zu verstehen wie Massage wirkt und wie du lernen kannst, sie bei deinem Hund zuhause selbst anzuwenden.
Du möchtest nicht nur die Hundemassage lernen, sondern auch noch andere sinnvolle Maßnahmen, um deinen Hund zu unterstützen?
Für deinen Hund mit Arthrose findest du im Online-Kurs „Diagnose Arthrose – das kannst du tun“ ein bewährtes Programm.
Für deinen Hund mit Hüftdysplasie findest du im Online-Kurs „Diagnose HD – das kannst du tun“ ein Programm speziell für Hunde mit HD.
Für deinen älteren Hund, deinen Senior gibt es den Online-Kurs „Alte Pfoten, neu erweckt – Hilfe für deinen Hundesenior“.
Download:
Hundemassage-Spickzettel von VitaliTier (kostenlos herunterladen)