Sollte ich mit meinem Hund bzw. meiner Katze oder Pferd zum physiotherapeutischen Check-Up?

Was früher eher eine Seltenheit war, ist heutzutage bei vielen Tierbesitzern deutlich mehr im Bewusstsein: es gibt Physiotherapie, Osteopathie & Co auch für unsere Hunde, Katzen, Pferde und Kleintiere.

Mancher Tierbesitzer fragt sich dann:

Sollte ich mit meinem Tier zu einem sog. Check-Up?

 

Meine Antworten:

Welpen, Jungtiere und Fohlen

Ja, wenn:

  • Du ein Jungtier hast – denn es können Welpen und Junghunde bzw. Kätzchen und Fohlen bereits durch die Geburt Dysfunktionen erhalten. Auch das Spielen und Toben mit Artgenossen oder auch schlicht die Ungeschicklichkeit der Jungspunde können solche Läsionen verursachen. Diese sind jedoch in der Regel schnell gelöst. Zudem ist es sinnvoll, dass unsere Tiere bereits im jungen Alter das Prozedere kennenlernen. In der Regel lernen sie in diesem Alter noch spielerisch und können schnell eine positive Verknüpfung mit einer therapeutischen Behandlung herstellen.

 

Dackelwelpe sitzt im Gras

Welpen profitieren von einem Check-Up in zweierlei Hinsicht  – Foto: Kathrin Schurig

 

 

 

Sporthunde und Turnierpferde

Ja, wenn:

  • Du mit deinem Hund, deinem Pferd in den Sportbereich möchtest – denn z.B. ein Sporthundetherapeut oder Pferdetherapeut mit entsprechender Spezialisierung kann dir bei der Beurteilung des Exterieurs deines Hundes/deines Pferdes behilflich sein und dir ggf. Tipps für einen sinnvollen und schonenden Aufbau im Sport geben. Auch eine regelmäßige Kontrolle ist sinnvoll, denn gerade bei bestimmten Sportarten ist die Belastung auf den Körper sehr groß. Dysfunktionen erhöhen hier das Verletzungsrisiko! Auch lassen sich oft Bewegungsmuster für den Sport optimieren, um den Verschleiß der Gelenke, Bänder und Sehnen zu reduzieren.

 

Erfolgreich im Turnier durch physiotherapeutische Unterstützung

Erfolgreich im Turnier durch physiotherapeutische Unterstützung – Foto: Kathrin Schurig

 

Familienhunde, Katzen und Freizeitpferde

Ja, wenn:

  • Du mit deinem Familienhund beim Spaziergang aktiv sein möchtest wie z.B. wandern, Verlorensuche, Rennspiele etc – denn auch diese Hunde leiden unter solchen Dysfunktionen – oft fällt es aber nicht so schnell auf, wie z.B. bei Sporthunden. Das Gleiche gilt für unsere sog. Freizeitpferde: auch diese erleiden sog. Blockaden und Verspannungen durch z.B. schlecht sitzende Ausrüstung, Unfälle wie Ausrutschen oder Stürze, ungünstiges Training etc. Katzen leiden still! Umso wichtiger ist es, sie regelmäßig kontrollieren zu lassen. Egal, ob reine Wohnungskatze oder “Outdoor-Katze” – auch sie können an Schmerzen im Bewegungsapparat leiden und benötigen unsere Hilfe.

 

Hund springt über Ast

Der aktive Familienhund – Foto: Kathrin Schurig

 

Diensthunde und Schulpferde

Ja, wenn:

  • Dein Hund im Dienst-, Rettungs- oder Besuchshundebereich tätig ist – Schmerzen durch Dysfunktionen, Verspannungen & Co. können zu einer Beeinträchtigung in seinem „Job“ führen. Dieses Risiko muss nicht sein. Auch Schulpferde sollten regelmäßig zum Check-Up. Schmerzen im Bewegungsapparat erhöhen das Risiko von Abwürfen, Durchgehen, Verhaltensauffälligkeiten beim Putzen, Satteln etc. Sie tragen eine hohe Verantwortung und sollten dies möglichst schmerzfrei erleben dürfen.

 

Pferd rennt über Wiese

Regelmäßige Check-Ups helfen „dienstfähig“ zu bleiben – Foto: Kathrin Schurig

 

Tiere nach Operationen

Ja, wenn:

  • Dein Tier operiert wurde oder längere Zeit erkrankt war – gerade durch die Intubation bei OPs kommen häufiger sog. Blockaden von den Kiefergelenken oder durch die Lagerung Dysfunktionen der Wirbelsäule vor. Auch bei vermeintlichen “kleineren” Eingriffen wie Kastrationen entstehen oft Beschwerden. Zudem lohnt es sich die Narben zu behandeln, um eine gute Genesung zu unterstützen.

 

Hund mit klassischem Schmerztape

Nach jeder OP ab zum Check-Up- Foto: Kathrin Schurig

 

Kranke Hunde, Katzen und Pferde

Ja, wenn:

 

  • Dein Tier orthopädisch, neurologisch aber auch internistisch erkrankt ist – insbesondere bei internistischen Erkrankungen besteht oft kein Bewusstsein dafür, dass sich z.B. Magen-Darm-Probleme auch auf die Wirbelsäule auswirken können. Und umgekehrt im Übrigen auch! So macht es Sinn, neben Tierarzt oder Tierheilpraktiker auch einen Physiotherapeuten/Osteopathen hinzuziehen, wenn die Probleme länger bestehen. Bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen sind meist eh Behandlungen durch einen Physiotherapeuten indiziert und inzwischen oft Teil der Behandlungsempfehlungen der Tierärzte. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan.

 

Auch Katzen können in der Praxis behandelt werden.

Auch Katzen können in der Praxis behandelt werden – Foto: Kathrin Schurig

Senioren bzw. alte Tiere

Ja, wenn:

  • Dein Tier bereits zur Seniorengruppe gehört – denn Senioren können Dysfunktionen oft noch viel schlechter kompensieren als jüngere Tiere. Oft werden sie unnötig schnell als „langsam, weil alt“ wahrgenommen. Das muss nicht sein! Oft können durch die Physiotherapie/Osteopathie die Beweglichkeit und Kraft wieder verbessert werden. Auch im Rahmen eines Schmerzmanagement können diese Therapien wirkungsvolle Unterstützung sein. Senioren profitieren letztlich dann von regelmäßigen Behandlungen. Ich begleite viele meiner Patienten bis zum Schluss. 

 

Hund von oben im Gras

Besonders die Senioren brauchen regelmäßige physiotherapeutische Unterstützung – Foto: Kathrin Schurig

 

Findest du dein Tier unter einer dieser Antworten wieder? Dann vereinbare doch gleich einen Termin zum sog. Check-Up.