Sollte ich mit meinem Hund bzw. meiner Katze oder Pferd zum physiotherapeutischen Check-Up?

Physiotherapie und Osteopathie für Haustiere – Wann ist ein Check-Up sinnvoll?

Was früher eher die Ausnahme war, ist heute ein immer größer werdendes Thema im Bewusstsein vieler Tierbesitzer: Physiotherapie und Osteopathie sind nicht nur für Menschen da, sondern auch für unsere Hunde, Katzen, Pferde und Kleintiere. Doch wann ist es sinnvoll, mit seinem Tier zu einem Check-Up zu gehen? Diese Frage stellen sich viele Tierhalter, und die Antwort ist oftmals klarer, als man denkt.

 

Meine Antworten:

Physiotherapeutischer Check- Up für Welpen, Jungtiere und Fohlen

Ja, wenn:

  • Du ein Jungtier hast. Schon von Geburt an können Welpen, Kätzchen oder Fohlen sogenannte Dysfunktionen entwickeln – oft auch als Blockaden bezeichnet. Diese können durch die Geburt selbst oder auch durch spätere Ereignisse wie Spielen und Toben entstehen. Besonders junge Tiere sind noch ungeschickt und verletzen sich häufiger bei wilden Spielereien. Dysfunktionen und Verspannungen sind bei jungen Tieren zwar oft schnell zu lösen, sollten jedoch nicht unterschätzt werden.Ein Check-Up im frühen Alter hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen können Blockaden frühzeitig gelöst werden, bevor sie sich negativ auf die Entwicklung deines Tieres auswirken. Zum anderen gewöhnen sich Welpen, Junghunde oder Fohlen spielerisch an die Behandlung und bauen dadurch positive Assoziationen auf. Später im Leben wird dein Tier entspannter und offener für therapeutische Maßnahmen sein.

 

Dackelwelpe sitzt im Gras

Welpen profitieren von einem Check-Up in zweierlei Hinsicht  – Foto: VitaliTier

 

 

 

Physiotherapeutischer Check-Up für Sporthunde und Turnierpferde

Ja, wenn:

  • Du mit deinem Hund oder Pferd sportlich aktiv bist oder es vorhast. Egal ob du Agility, Obedience, Rally Obedience oder andere Hundesportarten machst, oder mit deinem Pferd Turniere reitest – der Körper deiner Tiere wird in solchen Disziplinen stark gefordert. Ein spezialisierter Therapeut kann durch gezielte Exterieur- und Bewegungsanalysen wertvolle Hinweise geben, wie du dein Tier optimal auf die körperlichen Herausforderungen vorbereiten kannst.Regelmäßige Kontrollen sind hier besonders wichtig, denn Dysfunktionen und Verspannungen erhöhen das Risiko von Verletzungen. Präventive Maßnahmen wie gezielte Physiotherapie oder Osteopathie können Bewegungsmuster optimieren und den Verschleiß an Gelenken, Sehnen und Bändern reduzieren. So bleibt dein Tier länger fit und gesund im Sport.

 

Erfolgreich im Turnier durch physiotherapeutische Unterstützung

Erfolgreich im Turnier durch physiotherapeutische Unterstützung – Foto: VitaliTier

 

Physiotherapeutischer Check-Up für Familienhunde, Katzen und Freizeitpferde

Ja, wenn:

  • Du mit deinem Familienhund oder Freizeitpferd aktiv bist. Auch wenn dein Hund kein Sporthund ist, bedeutet das nicht, dass er keine Dysfunktionen entwickeln kann. Gerade bei Aktivitäten wie Wandern, Rennen oder Spielen im Alltag können schleichend Blockaden entstehen. Diese fallen bei Familienhunden oft nicht so schnell auf wie bei Sporthunden, sind jedoch genauso behandlungsbedürftig.Auch Freizeitpferde können durch schlecht sitzende Ausrüstung oder ungünstige Trainingsmethoden Verspannungen und Blockaden erleiden. Hier ist es wichtig, regelmäßige Kontrollen vorzunehmen, um das Wohlbefinden und die Beweglichkeit zu erhalten. Katzen hingegen neigen dazu, Schmerzen und Beschwerden still zu ertragen. Sie zeigen oft erst sehr spät deutliche Symptome. Ob Wohnungskatze oder Freigänger – auch Katzen benötigen unsere Aufmerksamkeit und sollten regelmäßig untersucht werden, um schmerzbedingte Probleme rechtzeitig zu erkennen.

 

Hund springt über Ast

Der aktive Familienhund – Foto: VitaliTier

 

Physiotherapeutischer Check-Up für Diensthunde und Schulpferde

Ja, wenn:

  • Dein Hund im Dienst-, Rettungs- oder Besuchshundebereich tätig ist. Hunde, die einen Job ausüben, müssen oft unter hohem Druck arbeiten. Dysfunktionen oder Schmerzen können ihre Leistungsfähigkeit massiv beeinträchtigen. Regelmäßige Check-Ups helfen, das Wohlbefinden und die Einsatzfähigkeit deines Hundes zu erhalten und zu fördern. Schmerzanzeichen zu erkennen ist wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.Gleiches gilt für Schulpferde, die täglich im Einsatz sind und eine hohe Verantwortung tragen. Schmerzbedingte Probleme können hier zu unerwünschtem Verhalten wie Durchgehen, Bocken oder Problemen beim Satteln führen. Physiotherapeutische Behandlungen sind daher auch für Schulpferde von großem Nutzen.

 

Pferd rennt über Wiese

Regelmäßige Check-Ups helfen „dienstfähig“ zu bleiben – Foto: VitaliTier

 

Physiotherapeutischer Check-Up für Tiere nach Operationen

Ja, wenn:

  • Dein Hund, deine Katze oder dein Pferd operiert wurde oder eine längere Krankheitsphase hinter sich hat. Operationen, auch kleinere Eingriffe wie Kastrationen, können Dysfunktionen hervorrufen. Häufig entstehen durch Intubation Blockaden im Kiefergelenk, und auch durch die Lagerung während der OP können Verspannungen oder Fehlstellungen in der Wirbelsäule auftreten.Ebenso ist es wichtig, Narbengewebe nach einer Operation zu behandeln, um die Heilung zu fördern und mögliche Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Ein physiotherapeutischer Check-Up nach einer Operation kann helfen, die Genesung deines Tieres optimal zu unterstützen.

 

Hund mit klassischem Schmerztape

Nach jeder OP ab zum Check-Up- Foto: VitaliTier

 

Physiotherapeutischer Check-Up für Kranke Hunde, Katzen und Pferde

Ja, wenn:

 

  • Dein Tier unter orthopädischen, neurologischen oder internistischen Erkrankungen leidet. Oft ist uns nicht bewusst, dass z.B. Magen-Darm-Probleme Auswirkungen auf die Wirbelsäule haben können – und umgekehrt. Gerade bei chronischen Erkrankungen macht es daher Sinn, neben der tierärztlichen Behandlung auch physiotherapeutische oder osteopathische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.Bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen sind therapeutische Behandlungen oft ohnehin Teil der ärztlichen Empfehlungen. Physiotherapie und Osteopathie können helfen, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

 

Auch Katzen können in der Praxis behandelt werden.

Auch Katzen können in der Praxis behandelt werden – Foto: VitaliTier

Physiotherapeutischer Check-Up für Senioren bzw. alte Tiere

Ja, wenn:

  • Dein Tier zur Seniorengruppe gehört. Mit zunehmendem Alter können Dysfunktionen nicht mehr so gut kompensiert werden wie bei jüngeren Tieren. Viele ältere Tiere werden fälschlicherweise als „langsam, weil alt“ abgestempelt. Doch oft steckt hinter der vermeintlichen Alterserscheinung einfach nur eine Verspannung oder Blockade, die gut behandelbar ist. Hier findest du 7 Tipps für deinen Hundesenior.Durch regelmäßige physiotherapeutische und osteopathische Behandlungen können Beweglichkeit und Lebensqualität deines Senior-Tieres deutlich verbessert werden. Auch im Rahmen des Schmerzmanagements leisten diese Therapien wertvolle Unterstützung. So können ältere Tiere ein glücklicheres, schmerzfreieres Leben führen.

 

Hund von oben im Gras

Besonders die Senioren brauchen regelmäßige physiotherapeutische Unterstützung – Foto: VitaliTier

Findest du dein Tier in einer dieser Kategorien wieder? Dann ist ein Check-Up ratsam! Durch regelmäßige Kontrollen kannst du sicherstellen, dass dein Tier gesund und beschwerdefrei bleibt. Vereinbare noch heute einen Termin und schenke deinem Tier die Aufmerksamkeit, die es verdient.