Die Tier- bzw. Hundephysiotherapie gewinnt als wichtige Behandlungsmethode für vierbeinige Familienmitglieder immer mehr an Bedeutung. Ob zur Schmerzlinderung, Rehabilitation oder Prävention – die professionelle physiotherapeutische Behandlung kann deinem Hund in vielen Situationen helfen. Doch was kostet Hundephysiotherapie eigentlich und wie oft solltest du mit deinem Hund zur Behandlung gehen?

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Wann ist Hundephysiotherapie sinnvoll?

Die Physiotherapie für deinen Hund ist in vielen Situationen die richtige Wahl. Besonders häufig wird sie nach Operationen am Bewegungsapparat oder bei Erkrankungen aus der Orthopädie und Neurologie eingesetzt. Wenn dein Hund beispielsweise einen Kreuzbandriss hatte oder an Hüftgelenksdysplasie leidet (du findest hier im Blog eine ganze Reihe zum Thema Hüftdysplasie), kann die Therapie den Heilungsprozess unterstützen. Auch bei altersbedingten Erkrankungen wie Arthrose (auch zu Arthrose findest du ausführliche Informationen und Tipps) und Spondylose hilft die regelmäßige Behandlung, die Beweglichkeit zu erhalten und Schmerzen zu lindern.

Viele Hundebesitzer unterschätzen zudem den präventiven Nutzen der Physiotherapie. Gerade bei aktiven Sporthunden oder Rassen mit Neigung zu orthopädischen Problemen können regelmäßige Behandlungen Verletzungen vorbeugen. Auch für ältere Hunde ist eine vorbeugende Therapie sinnvoll, um ihre Mobilität möglichst lange zu erhalten. Ebenso profitieren Welpen bzw. Junghunde von einem regelmäßigen Check-Up in einer Tierphysiotherapie-Praxis.

Die Kosten für Hundephysiotherapie bei Welpen können niedriger sein.

Termine mit deinem Welpen kosten bei mir in der Regel weniger. Bild: Freepik

Was kostet Hundephysiotherapie?

Was sind nun die Kosten von Hundephysiotherapie? Die Preise für eine Einzelsitzung liegen meist zwischen 45 und 80 Euro. Für die erste Behandlung mit ausführlicher Untersuchung und Anamnese musst du etwas mehr einplanen, hier bewegen sich die Preise zwischen 60 und 100 Euro.

Die Kosten können je nach Wohnort stark variieren. In Großstädten zahlst du in der Regel mehr als in ländlichen Gebieten. Auch die Qualifikation und Erfahrung des Therapeuten spiegelt sich im Preis wider. 

Erfreulicherweise übernehmen mittlerweile einige Tierkrankenversicherungen einen Teil der Kosten für die Physiotherapie. Allerdings musst du meist nachweisen, dass die Behandlung medizinisch notwendig ist. Es lohnt sich daher, vorab mit deiner Versicherung zu sprechen.

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Die Kosten der Hundephysiotherapie können oft von Hundekrankenversicherungen übernommen werden.

Übernahme der Kosten der Hundephysiotherapie im Rahmen einer Krankenversicherung. Bild: VitaliTier

Wie oft zur Hundephysiotherapie?

Die richtige Häufigkeit der Behandlungen hängt von der individuellen Situation deines Hundes ab. Bei der Erstbehandlung wird der Therapeut sich viel Zeit nehmen, um die Beschwerden genau zu analysieren und einen passenden Therapieplan zu erstellen.

Bei akuten Problemen, etwa nach einer Operation, sind meist 1-2 Behandlungen pro Woche über einen Zeitraum von 4-6 Wochen sinnvoll. Der Therapeut passt die Frequenz dabei immer dem Heilungsverlauf an.

Leidet dein Hund an einer chronischen Erkrankung, reicht oft eine Behandlung alle 2-3 Wochen aus. Die regelmäßige Therapie hilft hier, die Beschwerden langfristig zu lindern. 

Für die präventive Behandlung können monatliche oder zweimonatliche Termine ausreichen.

Hundesenioren benötigen im Winter meistens kürzere Behandlungsintervalle, da z.B. die Arthrose-Beschwerden meistens deutlich sind.

Sporthunde wiederum kommen – je nach Intensität des Hundesportes – eher monatlich, auch wenn sie an sich gesund sind. 

Je nachdem wie oft du also zur Physiotherapie mit deinem Hund gehst, kostet dich dich Hundephysiotherapie mal mehr oder mal weniger.

Faktoren für den Behandlungserfolg

Der Erfolg der Hundephysiotherapie hängt von mehreren Faktoren ab. Besonders wichtig ist die Regelmäßigkeit der Behandlungen. Versuche die empfohlenen Termine konsequent einzuhalten und vermeide längere Behandlungspausen.

Ebenso entscheidend sind die Heimübungen, die dir der Therapeut zeigt. Führe diese anhand des Trainingsplanes regelmäßig mit deinem Hund durch und achte auf die korrekte Ausführung. Eine kleine Übungsdokumentation kann dir dabei helfen, die Fortschritte im Blick zu behalten.

Die Heimübungen sind ein essentieller Bestandteil der Hundephysiotherapie und können durch gezieltes Fitnesstraining ergänzt werden. Der Muskelaufbau spielt dabei eine zentrale Rolle: Durch regelmäßige Übungen stärkst du die Muskulatur deines Hundes und unterstützt so die Gelenke. Mit Übungen wie kontrolliertem Slalom-Laufen, langsamen Bergauf-Gehen oder Balance-Training auf einem Kissen verbesserst du zusätzlich die Koordination.

Gerade bei älteren Hunden ist regelmäßiges Fitnesstraining besonders wertvoll. Es verzögert den altersbedingten Muskelabbau und erhält die Beweglichkeit. 

Bei allen Übungen gilt: Turne nicht einfach etwas aus dem Internet nach, sondern lass es es dir von einem Therapeuten vor Ort zeigen oder buche dir ein passendes Online-Coaching oder Kurs. Achtung: Nicht jeder Hundephysiotherapeut ist in diesem Bereich ausgebildet!

Statt einfach nachturnen lieber unter Anleitung eines Experten in den Muskelaufbau starten

Muskelaufbau, Heimübungen, Hundefitnesstraining – lieber mit einem Experten an deiner Seite. Bild: Freepik

Fazit

Die Hundephysiotherapie ist eine wertvolle Investition in die Gesundheit deines Hundes. Auch wenn die Kosten der Hundephysiotherapie von 45-90 Euro pro Sitzung zunächst hoch erscheinen mögen, zahlt sich die regelmäßige Behandlung durch eine verbesserte Lebensqualität deines Hundes aus. Teilweise lassen sich sogar Operationen vermeiden, so dass es sich gleich doppelt auszahlt 😉

Lass dich vor Beginn der Therapie ausführlich beraten und sprich offen über deine Möglichkeiten bezüglich Behandlungsfrequenz und Kosten. Mit den richtigen Erwartungen und deinem Engagement bei den Heimübungen kann die Physiotherapie deinem Hund nachhaltig helfen.