Dein Hund ist in die Jahre gekommen, und plötzlich merkst du, dass sich einiges verändert hat. Wo früher ein verspielter Welpe tobte, liegt nun ein ruhiger Senior, der mehr Ruhe und Aufmerksamkeit benötigt. In diesem Artikel erfährst du in 7 wertvollen Tipps alles Wichtige über die Pflege und Bedürfnisse deines älteren Hundes, damit ihr gemeinsam einen glücklichen und gesunden Lebensabend genießen könnt.
Ab wann gilt ein Hund als alt?
Das Alter, ab dem ein Hund als älter oder alt gilt, hängt stark von seiner Rasse und Größe ab. Kleinere Hunderassen altern in der Regel langsamer als große Rassen. Während ein Chihuahua vielleicht erst mit 10-12 Jahren als Senior gilt, kann eine Deutsche Dogge schon mit 6-7 Jahren in die Seniorenphase eintreten. Beobachte deinen Hund aufmerksam auf Anzeichen des Alterns wie graues Fell, nachlassende Energie oder leichte Steifheit in den Bewegungen. Diese Veränderungen können dir helfen zu erkennen, wann dein Vierbeiner in den Seniorenstatus übergeht. Ganz allgemein gesprochen sage ich immer: Wenn dein Hund das vermutlich letzte Drittel seines Lebens angetreten ist, darfst du ihn ruhig „älter“ bzw. „alt“ nennen.
Alterungsprozess bei Hunden: Körperliche Veränderungen
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper deines Hundes. Du wirst vielleicht bemerken, dass er langsamer wird, mehr schläft oder Schwierigkeiten beim Aufstehen hat. Diese Veränderungen sind normal, sollten aber beobachtet werden, denn manches kann physiologisches Altern sein, anderes pathologisch, also krankhaft.
Typische Alterskrankheiten bei Hunden sind u.a.:
- Zahnprobleme (z.B. Parodontitis)
- Probleme mit dem Bewegungsapparat (z.B. Osteoarhtritis, also Arthrose), Bewegungsunlust
- Innere Erkrankungen, wie z.B. Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz, hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion oder Morbus Cushing)
- Inkontinenz
- Krebs
- Augenerkrankungen (z.B. Keratoconjunctivitis sicca, grauer Star)
Ggf. solltest du auch über eine Hundekrankenversicherung für ältere Hunde nachdenken.
Über diesen Link kannst du dich kostenlos beraten lassen (*Werbung)
Achte auch auf Veränderungen beim Sehen und Hören. Wenn du bemerkst, dass dein Hund nicht mehr so gut auf Rufe reagiert oder Schwierigkeiten hat, Gegenstände zu erkennen, könnte dies auf nachlassende Sinnesleistungen hindeuten.
Beobachte auch das Schlafverhalten deines älteren Hundes. Sollte er verstärkt nächtliche Unruhe zeigen, könnte dies durch Schmerzen verursacht werden. Die Gabe eines Schmerzmittels kann dann die Schlafqualität deines Hundeseniors wieder verbessern.
Eine gute Schlafqualität trägt zu einem gesunden Lebensstil auch bei Hunden bei.
Ernährung für alte Hunde: Anpassung der Fütterung älterer Hunde
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle in der Gesunderhaltung deines älteren Hundes. Mit dem Alter verändert sich der Stoffwechsel, und der Kalorienbedarf alter Hunde sinkt oft. Es ist wichtig, die Futtermenge entsprechend anzupassen, um Übergewicht zu vermeiden. Spezielles Futter für Hunde Senioren kann eine gute Option sein, da sie oft leichter verdaulich sind und wichtige Nährstoffe in angepasster Menge enthalten, denn alte Hunde bekommen teilweise schneller Durchfall oder nehmen ab. Du kannst auch überlegen, ob du Nahrungsergänzungsmittel für alte Hunde hinzu gibst. Omega-3-Fettsäuren können beispielsweise gut für die Gelenkgesundheit sein.
Sprich am besten mit einer Hunde-Ernährungsberatung über eine passende Ernährungsstrategie für deinen alternden Hund. Achte besonders auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da ältere Hunde oft weniger trinken.
Bewegung und körperliche Aktivität bei Hundesenioren
Auch wenn dein älterer Hund nicht mehr so agil ist wie früher, bleibt Bewegung weiterhin wichtig. Regelmäßige, aber sanfte Aktivität hilft, Muskeln und Gelenke geschmeidig zu halten und Übergewicht zu vermeiden. Passe die Spaziergänge an das Tempo und die Ausdauer deines Hundes an. Statt einer langen Runde können mehrere kürzere Spaziergänge über den Tag verteilt sinnvoller sein. .Denk aber daran: An manchen Tagen mag dein Hund mehr Energie haben als an anderen. Sei flexibel und passe dich seinen Bedürfnissen an. Und: Achte darauf, ob dein Hund wirklich noch Interesse an Hundebegegnungen mit jungen, wilden Hunden hat. Viele Senioren möchte lieber “ihre Ruhe” haben, dann signalisiere deinem Gegenüber rechtzeitig, dass ihr keinen Kontakt möchtet.
Mit dem Altern beginnt der Muskelabbau bei deinem Hund, da hat in der Regel zwei Gründe:
- Die reduzierten Stoffwechselprozesse führen dazu, dass sich Muskeln langsamer auf- und schneller abbauen.
- Der Bewegungsdrang lässt bei vielen Hundesenioren nach. So beansprucht dein Hund seine Muskulatur weniger.
Dem kannst du z.B. gut mit Hundefitnesstraining entgegenwirken. Wichtig ist ein seniorengerechtes Hunde-Fitnesstraining, um die Beweglichkeit und Muskelkraft deines Hunde-Oldies so lange wie möglich zu erhalten. Warum der Muskelerhalt so wichtig ist und was du beachten solltest, erfährt du im Blogartikel: Muskelaufbau und Muskelerhalt bei älteren Hunden.
Beschäftigung für alte Hunde: Geistige Stimulation
Vergiss nicht, auch den Geist deines alten Hundes fit zu halten. Altersdemenz kann auch bei Hunden auftreten, aber regelmäßige geistige Stimulation kann helfen, den kognitiven Abbau zu verlangsamen. Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Hunde sind z.B. einfache Denkspiele, sanftes Clickertraining oder das Erlernen neuer, einfacher Tricks. Ältere Hunde können auch noch in die Hundeschule gehen. Achte darauf, die Übungen kurz zu halten und deinen Hund nicht zu überfordern. Aber: Höre nicht auf mit deinem Hund zu trainieren, denn laut einer Studie scheint lebenslanges Training den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten sehr zu unterstützen.
Gesundheitsvorsorge und Physiotherapie für Senior-Hunde
Regelmäßige Gesundheitschecks werden im Alter immer wichtiger. Plane mindestens zwei Mal im Jahr einen gründlichen Check-up bei deinem Tierarzt ein. Viele altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose, Nierenprobleme oder Herzerkrankungen können bei frühzeitiger Erkennung gut behandelt werden. Achte auch zwischen den Terminen auf Veränderungen wie vermehrtes Trinken, Gewichtsverlust oder Verhaltensänderungen und sprich diese bei deinem Tierarzt an.
Gehe spätestens jetzt mit deinem Hund zur Hundephysiotherapie, denn Physiotherapie und Osteopathie können die Lebensqualität deines Hundeseniors deutlich verbessern. Im Rahmen der Therapie können Schmerzen gelindert werden und die Mobilität deines Hunde-Opas oder deiner Hunde-Oma unterstützt werden.
Pflege und Komfort bei älteren Hunden
Die Pflege deines älteren Hundes erfordert möglicherweise einige Anpassungen. Das Fell kann dünner und empfindlicher werden, weshalb sanftes, regelmäßiges Bürsten wichtig ist. Achte besonders auf die Zahngesundheit, da Zahnprobleme im Alter häufiger auftreten und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können. Ein weiches, orthopädisches Hundebett kann deinem Hund helfen, bequem zu ruhen und entlastet die Gelenke. Auch regelmäßige Massage kann deinen älteren Hund unterstützen. Lerne, wie eine einfache, aber effektive Massage beim Hund abläuft. In kalten Monaten kann ein Hundemantel sinnvoll sein, da ältere Hunde oft kälteempfindlicher sind.
Du findest diesen Blogartikel hilfreich und möchtest informiert werden, wenn der nächste Artikel online geht? Und exklusive Newsletter-Inhalte klingen auch gut? Dann melde dich gerne für meinen Newsletter an:
Hundebett für Hunde-Senioren: Anpassung der häuslichen Umgebung
Um deinem alten Hund das Leben zu erleichtern, kannst du einige Anpassungen in deinem Zuhause vornehmen. Rutschfeste Matten auf glatten Böden können ihm mehr Sicherheit geben. Bei manchen Hunden kannst du auch Stoppersocken für Kinder in passender Größe bzw. gibt es inzwischen sogar Hundesocken mit rutschhemmenden Noppen (*Werbung: Link ist ein Affiliate-Link) verwenden, um das Rutschen auf glatten Böden zu verhindern. Wenn Treppen zum Problem werden, kannst du Rampen installieren oder den Lebensbereich deines Hundes auf eine Etage beschränken. Erhöhte Futter- und Wassernäpfe können die Nahrungsaufnahme erleichtern, besonders wenn dein Hund unter Arthrose leidet.
Mit zunehmendem Alter wird die richtige Vorbereitung auf Aktivitäten wichtiger. Ein kleines Warm-Up vor intensiveren Aktivitäten wird noch wichtiger. Lasse deinen Hund ca 10-15 Minuten an lockerer Leine gehen und traben, um die Muskeln aufzuwärmen, bevor es dann in den Freilauf geht. Ist dein Hund eh nur noch gemütlich unterwegs, kannst du dir diese Warm-Up natürlich sparen, ggf. macht dann ein passives Aufwärmen vorab mehr Sinn (z.B. mittels Wärmetherapie)
Schütze deinen Hundesenior vor Kälte – auch große Hunde profitieren im Winter von einem passenden Mantel. Ein gefütterter Hundemantel (*Werbung: Link ist ein Affiliate-Link zu dem Mantel, den ich seit Jahren in meiner Praxis empfehle) schützt gegen nasskalte Witterung und hilft, Muskelverspannungen vorzubeugen. Wenn es warm genug ist, reicht oft schon ein reiner Regenschutz.
*Werbung: Stelle ein orthopädisches Hundebett für deinen älteren Hund bereit, das deinem Hund Komfort und Wärme bietet. Ein Hundebett mit wasserdichtem Inkontinenzbezug und abziehbarem, waschbarem Außenbezug ist praktisch. Ich empfehle das Bett von AMMI und mit dem Code „VITAL15“ erhältst du sogar einen Rabatt auf das Bett.
Emotionale Bindung und Geduld bei älteren Hunden
Die Seniorenphase deines Hundes kann eine besonders innige Zeit in eurer Beziehung sein. Dein Hund braucht jetzt vielleicht mehr Zuwendung und Geduld. Genieße die ruhigen Momente zusammen und schenke ihm viel Aufmerksamkeit. Sei verständnisvoll, wenn er für gewisse Dinge nun länger braucht. Ich finde immer: Hundesenioren sind immer ganz besonders “Besonders” mit all ihren kleinen Schrulligkeiten.
Meine beiden Senioren Flynn und Amy z.B. haben kleine Eigenarten entwickelt, die natürlich auch mal anstrengend sein können – Flynn z.B. setzt die “Abend-Fütterungszeit” immer früher an – , aber letztlich sie nur noch liebenswerter machen.
Fazit
Das Altern deines Hundes ist ein natürlicher Prozess, den du mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit zu einer schönen Zeit machen kannst. Jeder Hund ist einzigartig, daher ist es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse deines Vierbeiners einzugehen. Mit Liebe, Geduld und der richtigen Versorgung kannst du deinem treuen Begleiter einen würdevollen und glücklichen Lebensabend ermöglichen. Genieße jeden Moment mit deinem Hundesenior – diese Zeit ist kostbar und voller wertvoller Erinnerungen.
Du möchtest mit deinem älteren Hund ein bewährtes Senioren-Programm gestalten?
Dann lade ich dich im ersten Schritt zu meinem kostenlosen Vortrag „Dein Hundesenior – fit & vital“ ein:
Quellen u.a:
Hinweis: Der Artikel wurde ursprünglich im November 2020 hier auf Vitalitier.de veröffentlicht. Die jetzt aktualisierte Version (August 2024) enthält zusätzliche Tipps und tiefergehende Erklärungen.