Was früher keine Beachtung fand, gilt heute als gesichert. Auch Hunde können an Demenz erkranken. Sie können verschiedene Symptome zeigen wie Orientierungs- und Gedächtnisverlust. 

Diese kognitive Dysfunktion ist eine Erkrankung des Nervensystems und leider unheilbar. Es kommt dabei zum Absterben von Nervenzellen und Veränderungen der Gehirnstrukturen. Es werden Gedächtnisvermögen, Aufmerksamkeitsvermögen sowie Verhalten und Wahrnehmung verändert. 

Viele Hunde, die 14 Jahre und älter sind, leiden an mehr oder weniger stark ausgeprägter Demenz. 

Auch Hunde leiden an Demenz

Auch Hunde können an Demenz erkranken.

Wie kann Demenz bei Hunden bei Hunden aussehen?

Nicht immer sind die Symptome eindeutig. Wer schon schon mal das Glück hatte, einen Seniorhund in der Familie zu haben, kennt bestimmt auch diesen typischen kleinen Altersstarrsinn.

Folgende Verhaltensweisen können jedoch einen Hinweis auf Demenz geben: 

Desorientiertheit

  • Verirren in den eigenen vier Wänden
  • Zielloses Herumwandern
  • Ins Leere Starren oder Anstarren von Objekten
  • Hinter Möbelstücken verharren 
  • Zur falschen Tür laufen, wenn’s in den Garten soll
  • In die falsche Richtung zum Fressnapf laufen

 

Veränderungen im Verhalten

  • Verminderte Freude, wenn Frauchen oder Herrchen nach Hause kommen
  • Verändertes Verhalten mit bekannten Menschen oder Vierbeinern
  • Plötzliche Trennungsangst, auch wenn das in jungen Jahren nie ein Problem war
  • Belecken von Objekten, Menschen oder sich selbst
  • Gesteigerter Appetit oder auch
  • Appetitverlust
  • Ängstlichkeit
  • Vermehrte Vokalisation (Jaulen, Bellen)

 

Veränderter Schlafrhythmus

  • Vermehrtes Schlafen tagsüber
  • Wachsein in der Nacht
  • Abendliche Ruhelosigkeit und vermehrtes Hecheln
  • Plötzliches Hochschrecken aus dem Schlaf

 

Vergesslichkeit

  • Vergessen von einfachen Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“
  • Vergessen der Stubenreinheit
  • Nicht-Erkennen von bekannten Personen und Tieren

Neben Demenz können natürlich auch andere Erkrankungen vorliegen, deswegen ist ein Besuch beim Tierarzt in jedem Fall ratsam. Es gibt zwar keinen spezifischen Test, aber im Rahmen von Ausschlussdiagnosen kann ein Tierarzt den Verdacht auf Demenz feststellen. 

Therapiemöglichkeiten bei Demenz bei Hunden

Die Erkrankung gilt als unheilbar, dennoch gibt es Möglichkeiten, unsere Hunde zu unterstützen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.  

  • Medikamente, die die Durchblutung des Gehirns fördern, können einen positiven Effekt haben. Auch Nahrungsergänzungen wie Antioxidantien sowie Mariendistel und Omega-3-Fettsäuren können bei demenzkranken Hunden hilfreich sein. 
  • Mentale Stimulation ist sinnvoll. Alte Hunde brauchen mehr als kleine Gassi-Runden. Sie profitieren genauso von kleinen Denksportaufgaben und kleinen Trainingseinheiten wie junge Hunde. 
  • Auch die Stimulation beim Spaziergang ist sinnvoll. Sollte die Orientierungslosigkeit draußen zu gefahrvoll sein, sollte der Hund natürlich an der Leine bleiben. Aber auch an der Leine können noch gemeinsame Entdeckungstouren erfolgen. Insbesondere Schnüffeln regt das Gehirn an.
  • Auch aktive Bewegungstherapie wie das Laufen über unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten (z.B. über sog. Sensorikmatten)  oder Übungen wie die Acht durch die Beine etc unterstützen demenzerkrankten Hunden. 
  • Regelmäßige physiotherapeutische Behandlung z.B. auch mit der sog. Laser-Frequenztherapie (Link) oder Osteopathie (Link) unterstützen diese Patienten. 
  • Und natürlich Geduld und Verständnis. Insbesondere wenn Sachen wie Stubenreinheit und Signalsicherheit verloren gehen oder der Hund minutenlang beim Spazierengehen stehen bleibt und scheinbar in die Luft starrt, ist das Leben mit einem demenzkranken Hund durchaus herausfordernd. Geduld und Verständnis sowie ein gutes Management sind hier wohl die Zauberwörter. 

 

Da ein Schwerpunkt in meiner Praxis die Therapie bei Senioren ist, habe ich auch regelmäßig mit dieser Erkrankung zu tun. Meine älteste Patientin war stolze 19,5 Jahre alt und litt die letzten Wochen sehr stark unter den Symptomen. Bis kurz vor ihrem Lebensende schien sie jedoch noch eine gute Lebensqualität zu haben und ich konnte sie noch gut bei ihren letzten Wochen unterstützen. 

Fit im Alter ist unser Ziel

Fit im Alter – körperlich und mental ist unser Ziel