Katzen werden oft als unabhängige und selbstständige Tiere betrachtet, die keine besondere Pflege oder Aufmerksamkeit benötigen. Doch auch Katzen können Verletzungen und Erkrankungen haben, die eine Physiotherapie erforderlich machen. Als Physiotherapeutin für Tiere habe ich in meiner Praxis immer wieder mit Katzen zu tun und möchte darauf aufmerksam machen, welche Möglichkeiten der physiotherapeutischen Behandlung für Katzen bestehen und welche Vorteile diese haben kann.

Auch Katzen sind gern gesehene Patienten

Auch Katzen profitieren von Physiotherapie & Osteopathie

Physiotherapie für Katzen

Die Physiotherapie für Katzen umfasst wie bei Hunden und Pferden verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, Schmerzen zu lindern, Beweglichkeit zu verbessern und das Wohlbefinden der Tiere zu steigern. Die Therapie kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Verletzungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei Arthritis, Spondylose, Hüftdysplasie, Muskel- und Gelenkverletzungen oder nach Operationen. Auch bei neurologischen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall oder Lähmungen kann eine physiotherapeutische Behandlung erfolgen.

Zu den häufigsten physiotherapeutischen Maßnahmen für Katzen gehören in meiner Praxis manuelle Therapien, Laser-Frequenztherapie, Elektrotherapie, Osteopathie und Akupunktur. Massagen können dabei helfen, Verspannungen und Verklebungen im Gewebe zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Bei den manuellen Therapien werden gezielte Griffe durchgeführt, die die Muskulatur und Gelenke der Katze mobilisieren und stärken. Aber auch die Gerätetherapien werden von den meisten Katzen sehr gut angenommen und ja, auch Akupunktur geht oft besser als viele Besitzer vorab glauben.

Vorteile der Physiotherapie für Katzen

Die Physiotherapie kann für Katzen eine Vielzahl von Vorteilen bieten. Sie kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Mobilität der Katze zu verbessern. Eine gestärkte Muskulatur und ein verbessertes Körpergefühl können dazu beitragen, dass die Katze sich sicherer und stabiler auf ihren Pfoten fühlt. Auch die psychische Gesundheit der Katze kann von einer Physiotherapie profitieren. Eine gesteigerte Beweglichkeit und ein gesteigertes Wohlbefinden können dazu beitragen, dass die Katze wieder aktiver und lebensfroher wird.

Denn eines dürfen wir nicht vergessen: die meisten Katzen leiden still! Oft fällt es Katzenbesitzer später als Hunde- oder Pferdebesitzern auf, dass ihre Katze wohl orthopädisch (oder neurologisch) erkrankt ist, denn viele Katzen ziehen sich einfach mehr zurück, bewegen sich weniger, spielen weniger, werden inaktiver.

Die Zusammenarbeit mit dem Tierhalter

Die Zusammenarbeit mit dem Tierhalter spielt bei der Physiotherapie für Katzen eine fast noch größere Rolle als bei Hunden oder Pferden. Der Halter kennt seine Katze am besten und kann wichtige Informationen zu Verhaltensänderungen oder Symptomen geben. Auch kann der Tierhalter unterstützend bei der Durchführung der Behandlungen tätig sein, denn manche Katzen lassen sich deutlich besser behandeln, wenn sie auf dem Schoß ihres Besitzers bleiben dürfen.

Wichtig ist auch, dass die Physiotherapie für Katzen individuell auf das Tier abgestimmt wird. Jede Katze hat ihre Vorlieben und reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Therapieformen. Und anders als bei vielen Hunden überzeugen Leckerli die meisten Katzen weniger. Letztlich ist man dadurch ein wenig mehr auf das wohlwollende Mitmachen der Katze angewiesen.

Fazit

Die meisten Katzen können deutlich besser physiotherapeutisch behandelt werden als die Katzenhalter zunächst glauben. Empfehlenswert halte ich es, eine Therapeutin/einen Therapeuten aufzusuchen, die bereits Erfahrungen mit Katzen machen durfte oder zumindest selber Katzenhalterin ist. Der Anteil an Katzenbesitzer in meiner Praxis steigt zu meiner Freude stetig an. Und ich darf sagen: bislang konnte ich den meisten Katzen gut helfen.