Wenn dein Hund gestorben ist, fragst du dich vielleicht, was sind nun die nächsten Schritte? Der Tod eines Hundes ist für viele Menschen ein erschütterndes Ereignis. Schließlich verlieren wir nicht einfach nur ein Haustier, sondern ein geliebtes Familienmitglied. Neben der emotionalen Belastung gibt es auch praktische und rechtliche Aspekte zu beachten. Dieser Artikel soll dir in dieser schweren Zeit als Orientierung dienen.

Die ersten Schritte nach dem Tod

Wenn dein Hund zu Hause gestorben ist

Wenn dein Hund zu Hause verstirbt, hast du zunächst etwas Zeit, um Abschied zu nehmen. Beachte jedoch, dass der Körper nach einigen Stunden in die Totenstarre übergeht. Informiere zeitnah deinen Tierarzt – er kann den Tod offiziell feststellen und die notwendigen Dokumente ausstellen. Danach kannst du weitere Entscheidungen treffen, falls diese noch offen sind.

Wenn dein Hund beim Tierarzt verstorben ist

Nach einer Einschläferung oder wenn dein Hund in der Praxis verstirbt, wird der Tierarzt dich über die weiteren Möglichkeiten informieren. Viele Praxen bieten auch an, sich um die weitere Versorgung zu kümmern.

Rechtliche Aspekte und Bestattungsmöglichkeiten beim Tod eines Hundes

Gesetzliche Vorschriften

Nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz gilt ein verstorbener Hund als „tierisches Nebenprodukt“. Es gibt mehrere legale Möglichkeiten für den Umgang mit dem Körper:

  1. Tierbestattung
  • Beisetzung auf einem Tierfriedhof
  • Einzelkremierung mit Rückgabe der Asche
  • Sammelkremierung ohne Asche Rückgabe
  1. Entsorgung über die Tierkörperbeseitigung
  • Kostenlose oder kostengünstige Alternative
  • Keine individuelle Bestattung möglich

Bestattung im eigenen Garten

Die Bestattung im eigenen Garten ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt:

  • Das Grundstück muss dir gehören
  • Der Hund muss kleiner als 10 kg gewesen sein
  • Mindestabstand zu öffentlichen Wegen und Plätzen
  • Tiefe von mindestens 50 cm
  • Keine Schutzgebiete oder Wasserschutzzonen
  • Keine ansteckenden Krankheiten als Todesursache

Erkundige dich sicherheitshalber vor einer Gartenbestattung bei deiner Gemeinde nach den lokalen Vorschriften.

Meine Hunde und Katzen wurden und werden in einer Einzelkremierung bestattet. Jedes Tier bekommt eine andere Urne. Aktuell stehen diese mitsamt der Asche bei mir. Mein Mann hingegen möchte für seine Hündin zwar eine Einzelkremierung, möchte aber anschließend die Asche an einem bestimmten Ort verstreuen. 

Meine Kleintiere wurden alle begraben. 

Ich sage meinen Kunden in der Praxis immer: Mach das, was sich für dich gut und richtig anfühlt.

Hund gestorben - was tun?

Die Zeit mit unseren Hunden ist stets zu kurz. Genießen wir möglichst viele Momente mit ihnen. Bild: VitaliTier

Praktische Aspekte, wenn dein Hund gestorben ist

Diese Schritte stehen nach dem Tod deines Hund in der Regel noch an: 

Behördliche Abmeldung

  • Abmeldung bei der Hundesteuer
  • Kündigung der Hundehaftpflichtversicherung
  • Abmeldung beim Deutschen Haustierregister oder TASSO

Finanzielles

  • Ggf. Einreichen der letzten Tierarztrechnungen bei der Tierkrankenversicherung
  • Kündigung laufender Verträge (z.B. Futter-Abos, Hundeschul-Abos)
  • Aufbewahrung aller Unterlagen für steuerliche Zwecke

Trauer und Trauerbewältigung 

Da ich viele Hundesenioren betreue, habe ich dementsprechend oft auch mit dem Tod eines Hundes zu tun, denn viele Hundepatienten betreue ich wirklich bis zum Schluss. 

Letztes Jahr habe ich einen Kurs zur Trauerhilfe bei Haustieren gemacht, um meine Patientenbesitzer noch besser unterstützen zu können.

Die Trauer zulassen

Der Verlust eines Hundes kann ähnlich intensiv sein wie der Verlust eines Menschen. Diese Trauer ist völlig normal und sollte nicht unterdrückt werden. Erlaube dir, deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Phasen der Trauer

Typische Trauerphasen können sein:

  • Schock und Unglaube
  • Wut und Verzweiflung
  • Schuldgefühle und Grübeln
  • Allmähliche Akzeptanz
  • Integration des Verlustes in dein Leben

Wege der Trauerbewältigung

Erinnerungen bewahren

  • Erstelle ein Fotobuch
  • Gestalte eine Erinnerungsecke
  • Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf
  • Bewahre besondere Erinnerungsstücke auf

Austausch und Unterstützung

  • Sprich mit Familie und Freunden über deinen Verlust
  • Suche den Kontakt zu Menschen mit ähnlichen Erfahrungen
  • Nutze Trauergruppen oder Online-Foren für Tierbesitzer
  • Scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen

Kinder in der Trauer begleiten

  • Sei ehrlich und verwende keine verschleiernden Begriffe
  • Erlaube auch Kindern ihre Trauer auszudrücken
  • Plane gemeinsame Abschieds- und Erinnerungsrituale
  • Beantworte ihre Fragen altersgerecht und offen
Was tun, wenn Hund stirbt?

In der Trauer ist vieles erlaubt. Tue, was dir gut tun. Bild: VitaliTier

Der Weg zurück ins Leben

Heilsame Rituale, die dir helfen können

  • Gestalte eine Abschiedszeremonie
  • Pflanze einen Erinnerungsbaum
  • Erstelle ein Erinnerungsritual
  • Führe Tagebuch über deine Gefühle

Die Frage nach einem neuen Hund

Ob und wann du bereit für einen neuen Hund bist, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Wichtig ist:

  • Lass dir Zeit für die Trauer
  • Höre auf dein Gefühl
  • Lass dich nicht drängen
  • Ein neuer Hund ist kein Ersatz, sondern ein neuer Gefährte

Aus der Praxis und dem Training kenne ich viele Varianten. Bei manchen Familien zieht bereits wenige Tage nach dem Tod des Hundes ein neues Familienmitglied ein, andere wiederum warten Wochen oder Monate. Und manchmal gibt es auch eine Pause von einigen Jahren, bis der Mensch sich wieder offen für einen neuen hündischen Begleiter fühlt. 

In meinen Augen ist alles richtig, solange alle damit einverstanden sind.

Fazit

Der Tod eines Hundes ist ein einschneidendes Ereignis, das neben der emotionalen Bewältigung auch praktische Herausforderungen mit sich bringt. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um Abschied zu nehmen und zu trauern. Scheue dich nicht, Unterstützung anzunehmen und denk daran: Die Liebe und die schönen Erinnerungen an deinen Hund werden immer Teil deines Lebens bleiben.